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UNIVERSITE DE HAUTE ALSACE

CENTRE DE RECHERCHE SUR L'EUROPE LITTERAIRE (CREL)
http://nature.paysages.free.fr

Internationales Kolloquium
Vom 15. bis 17. Mai 2003

Die Funktion von Natur und Landschaft in der Österreichischen Literatur

Organisationsteam : Pr. Jacqueline BEL (Boulogne sur Mer), Pr. Peter-André BLOCH (UHA), Pr. Eric LYSOE (UHA), Pr. Em. Martin STERN (Basel), Pr. Gerald STIEG (Paris III), Dr. Régine BATTISTON (UHA).

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Österreich lässt im Bereich des Tourismus von sich reden, nicht nur wegen seiner kulturellen Anziehungskraft, sondern auch wegen seiner zeitlosen Landschaften. Die traditionelle Ikonographie dieses Landes verbreitet stereotype Bilder in den Medien, den Filmen und den Tourismusplakaten, indem sie eine idyllische Natur zeigt, deren Hauptkomponenten Berge und Seen, Wald und grüne Wiesen sind: die Fassade eines Landes, das durch sein Image lebt.
In der Literatur wurden die Aspekte des barocken Idylls von Stifter aufgegriffen, der eine mütterliche Natur als Ursprung eines harmonischen Lebens dargestellt hat. Die Natur wurde in ihrem idyllischen Wesen von den Expressionisten umstritten und hat die Grenzen ihrer Unschuld in der "Blut und Boden" Literatur gefunden. Obwohl dieses Motiv ein Bildungselement in der österreichischen Literatur bis in das XIX. Jahrhundert repräsentierte, hat es auch dazu gedient, das "Heimatgefühl" der Dreißiger Jahre zu sichern.
Nach dem Krieg ist die Natur momentan ein Refugium, ein Ort für die Träumerei geworden, indem sie eine Rückkehr zum Ursprung, eine Wiedergeburt der Lyrik erlaubte, welche auch durch eine Dialektiklyrik dargestellt wurde. Ab den sechziger Jahren unterstreicht die Literatur, dass die Landschaft hinter dem Idyllenschein Zeuge von Machtmissbrauch gewesen ist, sie kämpft gegen das Vergessen der nahen Vergangenheit einer fragilen Republik.
Der Wiederaufbau hat den Akzent auf die Fassade des Landes gesetzt und das Image des heutzutage bekannten Österreichs geschaffen - er versuchte ein Nationalgefühl zurückzugewinnen und hat auch einen riesigen Aufschwung des Massentourismus erlaubt. So wurde die Natur zu einem wichtigen Hebel der österreichischen Nachkriegsrestauration und Produktion.
In den letzten Dezennien empörten sich etliche gegen den übertriebenen Infrastrukturenbau, der Verkehr und Tourismus förderte. Dieser neue Widerstand hat ein Echo in der zeitgenössischen Literatur gefunden : gezeigt wird eine Natur, die durch den technologischen Fortschritt, die Tourismusneubauten und die Landesflucht tief verändert wurde. Heute wird auf den Schutz der Natur geachtet, deren Veränderung die Literatur in der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts nachweist. Es ist nicht mehr die Zeit für poetische Träumerei, der Werteumbruch zeigt ab den siebziger Jahren einen "Anti-Heimatroman".
Wir werden versuchen, die Thematik von Natur und Landschaft eines dem Tourismus gewidmeten Landes durch eine Retrospektive seiner Funktion in der österreichischen Literatur, Prosa und Lyrik, von Stifter bis heute zu untersuchen.

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